St. Mariä Himmelfahrt Appelhülsen

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Geschichte des Gebäudes

Die edle Gräfin Reinmodis von Kappenberg, Eigentümerin von Grund und Boden von Old Oppenhues, und ihre Tochter Vrederuna stifteten für ihre gläubigen Untertanen die erste Kirche in Appelhülsen. Bischof Siegfried von Münster erkannte die Notwendigkeit und befürwortete den Bau des Gotteshauses. Im Jahre 1032 konnte er die schlichte Kirche einsegnen. Er weihte sie der Gottesmutter Maria, „Mariä-Himmelfahrt“. Seit Jahrhunderten ist sie Stätte des Glaubens und des Gebetes und Ort der Zuflucht in Not und Bedrängnis.

Im Jahre 1814 wurde beim dritten großen Dorfbrand in Appelhülsen auch die Kirche zerstört. Nur der Turm blieb erhalten. Nach dem Brand musste zunächst die Tenne des alten Pfarrhauses als Notkirche dienen. Erst am 27. Juli 1823 konnte der Neubau für den Gottesdienst geöffnet werden.

Ende der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts erfolgte dann ein großer Umbau. Der Kirchenraum wurde um Chor und zwei Seitenaltäre erweitert. Auf die erhöhten und verstärkten Außenwände setzte man ein auf acht Säulen ruhendes gotisches Gewölbe. Der Treppenturm erhielt einen schiefergedeckten Spitzturm mit Wetterhahn.

Besonderheiten:

Figurengruppe Anna-Selbdritt

st-mariae-himmelfahrt-01Der größte Schatz in unserer Kirche ist das berühmte Andachts- und Gnadenbild der „Mutter Anna Selbdritt““. Der Name leitet sich aus der Darstellung der drei Generationen der Jesus Familie, die heilige Anna, die Gottesmutter Maria und das Jesuskind, ab. Dieses in Eiche geschnitzte Bild, vermutlich aus dem 15. Jahrhundert, gehörte ursprünglich zu einem Bildstock des Wedemhofes, später Hof Schulze Finkenbrink. Wegen seiner Schönheit und seines Wertes wurde es in die Kirche überführt. Da die Appelhülsener Kirche Propsteigut des Domes zu Münster war, hatte der „Dom zu Münster“ das Recht, diese Figur „auszuleihen“. Nach jahrelangem zähem und erfolglosen Ringen um die Rückführung, wurde 1982 eine originalgetreue Kopie angefertigt und erhielt im Turm in unserer Kirche einen Ehrenplatz.

Madonna mit Kind

st-mariae-himmelfahrt-19Das genaue Alter der ca. 80 cm großen Figur ist nicht bekannt. Im 17. Jahrhundert erfuhr sie nachweislich große Verehrung. Denn im Pfarrarchiv sind einige Weihegeschenke erhalten, die diesen Schluss zulassen. Die Figur ist eine Stiftung der Familien Schulte Frenking, Schulte Wedemhofe und Schulze Backmann. In der Mitte des 19. Jahrhunderts verschwand die Gottesmutter auf dem Boden des Pfarrhauses. Erst 1939 wurde das Bildnis am linken Seitenaltar wieder aufgestellt.

 

Votivgaben

Eine weitere Besonderheit in unserer Kirche ist der Schrank mit Votivgaben aus Wallfahrten zur Madonna von Appelhülsen. Er enthält kleine Kreuze und Plaketten aus Silber, die aus verschiedenen Anlässen der Gottesmutter gestiftet wurden. Leider lassen sich bis auf einen Fall die genauen Anlässe und Personen der Votivgaben nicht mehr feststellen. In diesem Fall wurde aus Dank über die Heilung einer schwer erkrankten jungen Frau diese Votivgabe gestiftet.

Barockmonstranz

Eine Stiftung des Vikars Johann Peters von Groß Schonebeck. Die Strahlenkranzmonstranz aus dem Jahre 1690 steht auf einem Fuß aus getriebenem Silber, der nachträglich vergoldet wurde. Um das Gefäß herum sind verschiedenfarbige Steine wie in einem Kranz angeordnet. Der Außenkranz wird aus goldenen Strahlen gebildet, an deren Enden silberne Sterne angebracht sind.

Glocken

st-mariae-himmelfahrt-24Es ist nicht bekannt, wann St. Mariä Himmelfahrt die erste Glocke bekommen hat. Im Ersten Weltkrieg mussten alle Orgelpfeifen und drei Glocken für Rüstungszwecke abgegeben werden. Nach vier Jahren, 1922 bis 23, konnten zwei neue Glocken angeschafft werden. Im Zweiten Weltkrieg mussten die größten vier der fünf vorhandenen Glocken ebenfalls für die Kriegsrüstung hergegeben werden. Die Brandglocke aus dem Jahr 1510 wurde heimlich, um sie zu retten, mit einer Glocke aus der Kirche in Nienberge vertauscht. 1950 wurden drei von Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher neu gegossene Glocken und die Brandglocke aus Nienberge eingebaut.

Im August 2016 wurde die gesamt Glockenanlage durch die Fa. Petit&Edelbrock Generalüberholt. Dabei wurde die Aufhängung der Glocken ausgetauscht und die Klöppel der Glocken gegen aus Stahl geschmiedete getauscht.

Nr. Gussjahr Gießer Gewicht Name der Glocke / Innenschrift
1 1510 Wolter Westenhues 1200 kg Wird mit "die Glocke ohne Namen" bezeichnet. Schlagton: dis
2 1950 Petit & Gebr. Edelbrock 670 kg Maria Königin
oben: Maria, Königin, führ uns zu Christus hin.
unten: Kriegsnot ist nun vorbei. Laut ertönt der Welt Geschrei nach eitlen Dingen. Laß mein' Stimm' zu Deiner Ritterschaft Mutter, sie bringen.
Schlagton: fis + 2/8HT
3 1950 Petit & Gebr. Edelbrock 475 kg Herz-Jesu-Glocke
oben: Herz Jesu, Du Quell aller Liebe, sei unsere Rettung.
unten: Wir wurden zerschlagen, dem Haß zu dienen (1942)
Wir sind erstanden und rufen zum Sühnen (11. März 1950)
Schlagton: gis
4 1950 Petit&Gebr. Edelbrock 350 kg St.-Josef-Glocke
oben: Sankt Josef, Schutzpatron, bitt' für uns an Jesu Thron.
unten: Hilf uns zur Arbeit, hilf uns zum Sterben.
Hilf, daß wir einstens den Himmel erwerben.
Schlagton: ais
5 ? ? 190 kg Angelus-Glocke
Schlagton: d

Orgel

Bei dem Wiederaufbau der Kirche im Jahr 1821 wurde eine Orgelbühne eingebaut, auf der 1827 eine gebrauchte Orgel aus dem Magdalenenhospital in Münster aufgestellt wurde. Die notwendige Überholung der Orgel wurde von dem Orgelbauer Johann Kersting aus Münster durchgeführt. Nach dem Defekt der Orgel im Jahr 1878 fertigte der Orgelbauer Josef Laudenbauch aus Dülmen für 3.588 Goldmark eine neue Orgel mit zwei Manualen und 17 Klangstimmen. 1917 mussten alle Orgelpfeifen für Rüstungszwecke abgegeben werden. 1925 konnten diese durch neue ersetzt werden. 1977 fiel die Orgel aus und sollte nach einem Gutachten des Orgelbauers Friedrich Fleiter aus Münster ersetzt werden.

1979 wurde eine neue Orgel vom Orgelbauer Siegfried Sauer aus Ottbergen unter Verwendung einiger Register und des vorhandenen Gehäuses der Vorgänger-Orgel für 124.000 DM errichtet. Sie hat 21 Register auf zwei Manualwerken und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen sind elektrisch. Die Orgel hat folgende Disposition:.

Hauptwerk C-g3 Unterwerk C-g3 Pedal C-f1
1. Pommer 16′
2. Prinzipal 8′
3. Hohlflöte 8′
4. Viola di Gamba 8′
5. Oktave 4′
6. Flauto dolce 4′
7. Waldflöte 2′
8. Mixtur IV–VI 11/3′
9. Trompete 8′
10. Gedackt 8′
11. Spitzgamba 4′
12. Rohrflöte 4′
13. Prinzipal 2′
14. Sesquialter II 22/3′
15. Zimbel III 1/3′
16. Schalmey 8′
Tremulant
17. Subbass 16′
18. Bartpfeife 8′
19. Choralbass 4′
20. Hintersatz IV
21. Fagott 16′

Koppeln: II/I, I/P, II/P
Spielhilfen: Zungenabsteller, Handregister, zwei freie Kombinationen, Tutti, eine freie Pedalkombination

[AS]
Für das zur Verfügung stellen der Fotos danken wir Familie Ardes aus Appelhülsen.

Bildergalerie

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